Nachdem die Pläne für die Verlegung der Matterhorn-Gotthard-Bahn in den Bahnhof Brig im Juli 2011 überraschend scheiterten, mussten während eines laufenden Agglomerationsprogramms neue Lösungen für den Bahnhofplatz Brig gefunden werden.
Die Agglomeration Brig-Visp-Naters entscheid sich, ein Testplanungsverfahren durchzuführen, um die Verkehrssituation am Bahnhofplatz Brig klären, die Sicherheit zu erhöhen den Bahnhofplatz zu gestalten und die Potentiale für die Stadtentwicklung Brig und Naters aufzeigen. Insbesondere war es aber auch das Ziel nicht umsetzbare Varianten qualifiziert verwerfen zu können.
Das bureau für RAUMENTWICKLUNG* konzipierte und organisierte das maßgeschneiderte Verfahren, leitete die Testplanung und erarbeitete die abschliessenden Empfehlungen. Durch den Einsatz vertiefter Austauschmöglichkeiten zwischen Akteuren, Experten und den Entwurfsteams konnten in den drei Präsentationen wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung des Bahnhofsraums erarbeitet und diskutiert werden.
Die in den Empfehlungen verabschiedete gemeinsame Entwicklungsrichtung besticht durch ihre Einfachheit: Wenn alle Verkehrsteilnehmer sich ein wenig verschieben, kann die derzeit unübersichtliche Situation entscheidend vereinfacht werden und der Bahnhofplatz erhält wieder einen Platz. Ebenso setzte sich eine Idee des Teams „berchtoldkrass space&options“ durch, die die Verlegung der Westausfahrt der MGBahn nach Norden vorsah. Auf diese Weise wurde westlich des Bahnhofs eine zusammenhängende Fläche frei, die für die Entwicklung eines neuen Stadtsquartiers genutzt werden kann. So einfach die Lösung erscheint, war sie nur möglich, weil alle Beteiligten gleichzeitig am Prozess beteiligt wurden und einem solchen Vorgehen letztlich zustimmten.
In der nachfolgenden Konsolidierungsphase wurden die gewonnen Erkenntnisse des Testplanungsverfahrens nochmals vertieft und überarbeitet. Auch hier konzipierte das bureau für RAUMENTWICKLUNG* den Prozess moderierte die Sitzungen und Verhandlungen und erarbeitete gemeinsam mit dem Büro agps den Rahmenplan. Ende 2013 verpflichten sich alle beteiligten Akteure mit einer Absichtserklärung auf ein gemeinsames Vorgehen.
* das bureau für RAUMENTWICKLUNG heisst jetzt urbanista.ch